Nachdem wir bei den ersten Probefahrten ein gutes Gefühl für´s Schiffchen (und das Schiffchen für uns) bekommen haben, ging´s nun für uns Hamburg auf einen Klassiker: die Alster. Noch nicht die Binnen- oder Außenalster, sondern der Fluß, der von Norden in die Metropole hinein fließt. Als Einsatzstelle haben wir uns die Rathenaustraße ausgesucht. Das ONAK bauten wir auf dem Grünstreifen zwischen Fahrbahn und Ufer auf und marschierten einige Meter in Richtung des kleinen Anlegers.
Auf dem Weg dorthin stoppte uns direkt ein Mann: „Ahh, endlich sehe ich mal eins in echt.“ rief er uns (bzw. eigentlich dem ONAK zu) und zückte prompt seine Kamera. Wir staunten nicht schlecht, kamen mit dem Mann ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass er die Faltboot-Datenbank betreibt. Jetzt ist unser Schiffchen auch in der offiziellen Faltbootdatenbank :-)
Überhaupt ist das ONAK scheinbar eine kleine „Rampensau“. Das war uns vorher nicht wirklich bewusst, aber mit dem leuchtenden Weiß und der besonderen Falttechnik fällt es im Wasser weithin sichtbar auf:
„Kommt mal ran! Was habt ihr denn da für ein Schiff?“
„Das sieht ja aus wie ein Papierschiffchen.“
„Wie schwer ist das denn?“
Wir drei fallen definitiv auf.
Zurück zur Tour: Die Alster ist im Bereich der Einsatzstelle Rathenaustraße schön breit und lag ruhig. Flußaufwärts gab´s dann eine kleine erste Überraschung: eine Schleuse. Naja, konnten wir Aus- und Einsteigen gleich nochmal üben und das Kanu auf den oberen Lauf der Alster tragen. Ab da ging es dann aber entspannt bis zur Kehrtwendung, ca. 4 km nördlich. Dass wir gegen den Strom gepaddelt sind, merkten wir nur in den Bereichen, wo der Flusslauf schmal und flach wird. Da man die ganze Zeit über ja quasi mitten in der Stadt paddelt, merkt man eigentlich nur an dem Geräuschpegel von Autos und S-Bahnen. Zu Gesicht bekamen wir hingegen Exoten wie Eisvögel und die üblichen Verdächtigen (Gänse, Schwäne, Blesshühner). Einige weiße Hausgänse, wohl ausgebüxt und nun auf der Alster lebend, kamen uns entgegen geschwommen. Sie waren von unserer weißen Schönheit (das ONAK) so irritiert, dass sie stoppten uns ansahen…. und ein paar Meter hinter uns her paddelten. Irgendwann merkten sie aber, dass wir doch keine Artgenossen waren. So ließen sie uns dann ziehen.
Noch einmal lustig wurde es, nachdem wir umkehrten und zum Ausgangspunkt zurück paddelten. Die Strömung, die wir eigentlich nicht als stark empfunden haben, beschleunigt das Schiffchen und ein paar kräftige Schläge ließen uns gefühlt in einem Affenzahn über´s Wasser gleiten. Die Rückfahrt dauerte mit dem Strom knapp 1 Stunde.
Hier ist die Tour auf Google Maps.
Manchmal Steuermann, oft Vordermann. Immer viel Spaß auf dem Wasser mit unserem ONAK.
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